Schön, schön, schön…knapp war das!
Damen I vs. HG Zirndorf II 22:26 (12:13)
Am 19.11.2023, um 15:00 Uhr Ortszeit, stand das 2. Heimspiel der ESV Damen I an, welches auch gleichzeitig eine Wiedergutmachung für den letztwöchigen Fehlschlag werden sollte. Das man hierfür von Beginn an voll funktionieren musste, wenn man in dieser Partie was reißen wollte, war allen Beteiligten klar, denn man erwartete die HG Zirndorf II, die bisher eine makellose Saison ablieferte, hierbei bereits ihre beiden Landesliga-Mitabsteiger in ihre Schranken gewiesen hatte und somit für den (Wieder-) Aufstieg der unumstrittene Ligafavorit ist. Was natürlich nicht heißt, dass die HG unbezwingbar ist, aber eben, dass dafür vieles zusammenpassen muss.
Die Partie, von Beginn an hart umkämpft, wurde eröffnet mit einem Tor der Hausherrinnen über die Außenposition, gefolgt von der HG-Antwort aus der Schnellen-Mitte heraus. Danach dauerte es knappe 2 ½ Minuten, bis der ESV mit einem Durchbruch über die Mittelposition erneut vorlegen konnte. Doch dann ließ man die Zirndorferinnen ihre große Stärke ausspielen, mit welcher sie ihre bisherigen Begegnungen so dominieren konnten - ihre Konterstärke. Vier Mal hintereinander netzten die Gäste so durch ihre flinken Außenspielerinnen ein und setzten sich mit 2:5 in Front. Für die Räderinnen hieß das zum einen, wieder mehr Konzentration im Angriffsspiel und zum anderen, das Rückzugsverhalten muss optimiert werden.
Das Schöne an diesem Tag war, es wurde auch umgesetzt!
Und so blieb man nicht nur dran, sondern nutzte auch zwei aufeinanderfolgende Zeitstrafen der Gäste, um in der 19. Minute auf 7:7 auszugleichen.
Ab da an boten die beiden Mannschaften den spannenden Schlagabtausch auf Augenhöhe, den sich die Zuschauer gewünscht hatten (naja, die Heimfans wohl mehr als die Gäste). Mal legte der ESV vor, mal die HG, bis die Hallensirene und ein verwandelter Strafwurf der Zirnis die beiden Mannschaften mit 12:13 in die Pause schickte.
Dort wurden, neben Lob und Anerkennung, von Coach Dani die Situationen angesprochen, in denen es offensiv sowie defensiv gehapert hatte und entsprechende Lösungen erläutert. Ergänzend hierzu teilte Namensvetter und Herrentrainer Daniel Rück, welchen sich Dani als Verstärkung mit auf die Bank geholt hatte (vier Augen sehen ja bekanntlich besser als zwei), seine Erkenntnisse und Verbesserungsvorschläge mit der Mannschaft, die ihm an dieser Stelle auch herzlich für seine Unterstützung danken möchte.
Deutlich entspannter und zufriedener als die Gastmannschaft starteten die Eisenbahnerinnen in Halbzeit zwei. Und so hielt sie auch die Unterzahl, mit welcher man beginnen musste, nicht davon ab den Ausgleichstreffer zu erzielen und damit das Kopf-an-Kopf-Rennen wieder aufzunehmen.
Also keine Startschwierigkeiten o. ä. nach der Pause, sondern ganz im Gegenteil. In der ersten Viertelstunde kann man sogar behaupten, die Hausherrinnen hatten die Nase leicht vorne, da es ausnahmslos sie waren, die immer wieder vorlegten und eine Zeitstrafe der Gäste nutzen konnten, ihre Führung auf zwei Tore auszubauen.
Doch dann boten zwei kurz aufeinander folgende Zeitstrafen, durch welche die ESV-Mädels kurzzeitig sogar nur zu viert auf der Platte standen, gepaart mit zwei unglücklichen Lattentreffern, den Zirndorferinnen die Möglichkeit das Spiel auf 18:21 zu ihren Gunsten auszurichten. Ab dem 20:22 und noch 8 Minuten auf der Uhr merkte man den Räderinnen dann doch an, dass das der Kampf mit dem personell stärker besetzten Klassenprimus bis dato einiges an Körnern gekostet hatte, erlaubte man den Gästen jetzt einige leichte Durchbrüche und vergab im Gegenzug vorne zwei, drei klare Torchancen. So gelang es den Zirndorferinnen noch zwei Tore draufzupacken bevor zwei Strafwürfe auf jeder Seite den 22:26 Endstand besiegelten.
Chapeau, gut gespielt Mädels! Nur am Anfang musste man sich kurz sortieren, doch ab da an war man dem aktuellen Spitzenreiter ebenbürtig. Insbesondere gelang es durch ein diszipliniertes Rückzugsverhalten die Erste- und Zweite-Welle der Gäste im Zaum zu halten und sie ins Stellungsspiel zu zwingen. Unter all dem Lob darf natürlich die Würdigung der Akteurin zwischen den Pfosten nicht zu kurz kommen, denn Nena bewies wieder einmal, dass sie ihren geheimen „Endgegner-Trainingskeller“ in ihre Studentenbude in die Oberpfälzer Hauptstadt mitgenommen hat.
Am Ende hat es dann für einen Sieg leider nicht gereicht, da man sich unterm Strich ein paar Fehler mehr leistete, als der Gegner und bei so einem Spiel nun mal der gewinnt, der weniger Fehler macht (alte Sportlerweisheit!). Somit nehmen die Zirndorferinnen die zwei Punkte verdient mit nach Hause, wenn auch die Tordifferenz von 4 in der Höhe nicht ganz gerechtfertigt ist, da die Leistungen der beiden Mannschaften schon etwas enger beieinander lagen.
Mit eben dieser Leistung lässt sich definitiv weiterarbeiten, denn schon nächsten Samstag geht es in Ansbach um die nächsten Punkte. Die Ansbacherinnen, die letztes Jahr mit Ach und Krach die Liga halten konnten, rangieren aktuell, aufgrund eines Sieges mehr (und einer Partie mehr) einen Platz vor den Räderinnen. Mit einem Sieg gegen die Frauen von der Rezat könnte man sich also wieder an die drei führenden Landesligaabsteiger heranpirschen.
Zweifelsohne hoffen die Damen auch hier wieder auf zahlreiche Unterstützung, trotz der etwas weiteren Auswärtsfahrt. Das dies mehr als möglich ist, liegt insbesondere auch daran, dass beide Männermannschaften ebenfalls an diesem Tag in Ansbach auf Punktejagt gehen werden.
Eröffnen wird diesen 25.11.2023 die 2. Herrenmannschaft um 16:00 Uhr. Danach, um 18:00 Uhr, ist Damenwahl angesagt und den Abschluss bildet die Männer I um 20:00 Uhr. Also Handball satt am kommenden Samstag. Da kann man nur sagen: „Auf geht’s Räder, auf geht’s!“
Ein Spiel zum vergessen
SpV Mögeldorf vs. Damen I 30:25 (17:13)
Man weiß nicht, woran es lag, naja, also spielerisch schon, aber auf die Frage nach dem Grund für den Leistungsabfall der Damen bei ihrem Auswärtsspiel gegen Mögeldorf zuckten im Nachhinein nur alle mit den Schultern.
Nahm man das Spiel gegen den bis dato noch sieglosen Gegner unbewusst etwas zu leicht? Machte sich die etwas dünne Personaldecke in Zusammenhang mit der nachlässigen Trainingsbeteiligung seit dem Spiel gegen den HBC etwas bemerkbar? Oder war man auf Grund der 3-wöchigen Spielpause einfach aus dem Tritt geraten? Fragen über Fragen, doch unterm Strich spielen sie im Hinblick auf das Endergebnis eine untergeordnete Rolle. Nun aber erstmal von Anfang an.
Am Präabend des 12.11.2023, traten die Damen gegen die Kampfamazonen der SpV Mögeldorf an. Den „dienstälteren“ Spielerinnen der 1. Frauenmannschaft ist bekannt, dass die Mögeldorferinnen eine mehr als schlagbare, aber aufgrund ihrer sehr körperbetonten Spielweise eine unangenehm zu spielende Mannschaft sind. In der Vergangenheit rieb man sich an der Mögeldorfer-Härte des Öfteren auf, auch wenn man, bemüht man mal das Ergebnisarchiv des BHV, bisher nur eine Niederlage einstecken musste.
Die Hausherrinnen, für die die Saison bis dato, bis auf ein Unentschieden, noch nichts Zählbares übriggehabt hatte, erwischten von Anfang an den besseren Start und legten über ein 3:1 auf ein 5:2 vor. Zwar fingen sich die Räderinnen wieder und schlossen auf 6:6 auf, doch fand an diesem Tag keine so richtig ins Spiel. In der Abwehr reagierte man entweder zu zaghaft oder man ließ sich zu weit herauslocken. Auch die Abstimmung untereinander ließ zu wünschen übrig, so dass sich die Kreisläuferin der Heimmannschaft über genug Bewegungsspielraum freuen konnte.
Auch der Angriff war eher geprägt von Einzelaktionen und ließ das Zusammenspiel, welches die Mannschaft eigentlich ausmacht, schmerzlich vermissen. So lief man stetig einem Rückstand hinterher, der sich zum Ende der 1. Halbzeit auf 4 Tore (17:13) erstreckte.
Coach Dani, merklich (und berechtigt) gefrustet, appellierte in seiner Ansprache an die Mannschaft, sich zusammen zu reißen und in der 2. Spielhälfte endlich mit einer ordentlichen Abwehrarbeit zu beginnen. Insbesondere fehle jeder einzelnen das Vertrauen zur Mitspielerin, weshalb man sich entweder zu spät löse oder zu viel und vor allem zu früh aushelfe.
Keiner zweifelt daran, dass die ESVlerinnen gewillt waren, die Anforderungen ihres Trainers zu erfüllen, aber leider handelte es sich bei diesem Sonntag um einen „verhexten“ und so wurde es erstmal schlimmer und Mögeldorf konnte die Führung auf ein 19:13 ausbauen. Zudem machte sich, je länger das Spiel dauerte, merklicher Frust breit. Zum einen natürlich über die eigene Leistung aber auch zum anderen, weil lediglich ein einziger der vielen mittels Fouls gestoppten Durchbrüche und damit klaren Torchancen für die Unparteiischen strafwurfwürdig war, man aber dafür bei den Hausherrinnen deutlich freigiebiger mit 7-Meter-Entscheidungen um sich warf.
Aber egal, am Ende zählt die eigene Leistung und die war an diesem Tag weit unter dem, was die Mädels zu bieten haben. Somit muss man leider zugeben, dass der 30:25 Endstand auch in der Höhe gerechtfertigt ist.
Wie gesagt, über den Grund kann man nur spekulieren. Vielleicht waren es der Aufstellungsfehler einer Spielerin im Aufwärmritual, die Abwesenheit eines der ESV-Premiumfans oder es hatten einfach alle geschlossen einen sch*** Tag!!
Man wird es nicht mehr herausfinden. Bleibt nur zu hoffen, dass man nun wieder in die Spur findet, im nächsten Spiel wieder die eigentliche Leistung abrufen kann und damit zeigt, dass diese Partie hier nur ein Ausrutscher war.
Siegesserie geht weiter
Damen I vs. HBC Nürnberg II 23:19 (9:9)
Bei Spiel Nr. 4 der Saison 2023/24 handelte es sich für die Damen I um das erste in eigener Halle. Sonntagnachmittag strömten die Massen in die HWH des ESV Flügelrad, da an diesem Tag sowohl die Damen I als auch danach die Herren I gegen die Bayernligareserven des HBC Nürnberg antraten. Am Vortag hatte die 2. Herrenmannschaft bereits ihr Aufeinandertreffen mit dem Handballclub, der dies leider deutlich für sich entschied.
Gestärkt aus den letzten beiden Siegen wollten die Damen selbstredend auch in eigener Halle, und insbesondere gegen den Nachbarschaftsverein, den Aufwärtstrend beibehalten und die 2 Punkte aufs eigene Konto verbuchen.
Leicht ersatzgeschwächt, aber vor Motivation regelrecht überschäumend eröffneten die Räderinnen die Partie mit dem ersten Tor.
Schöner Start, doch manchmal kann zu viel Kampfeswille auch einen negativen Aspekt haben und genau das war die nächsten 10 Minuten im Angriff der Hausherrinnen zu beobachten. Es fehlte an der nötigen Gelassenheit, was zu einfachen Fehlern und dadurch zu unnötigen Ballverlusten führte. So gab man den Gastgeberinnen, die mit einer sehr offensiven Deckung auf den Halbpositionen agierten, die Möglichkeit, trotz eigener gut abgestimmter Defensive, bis auf 2:6 davon zu ziehen. Erst ein, durch die Gäste etwas unsanft gestoppter Gegenstoß, nach welchem die gebeutelte ESVlerin erstmal einer kleinen Auszeit bedurfte, löste den Knoten im Heimteam.
Das Stellungsspiel wurde geduldiger und überlegter. Immer wieder brachte man durch gute Zusammenarbeit die HBC-Abwehr ins Wanken. Auch hatte man sich mittlerweile darauf eingestellt, dass die beiden Unparteiischen einiges an spielerischer Härte zuließen, was die bis dato schon gut arbeitende Abwehr annahm und dementsprechend noch etwas mehr zusammenrückte. So pirschte man sich wieder Tor um Tor heran und auch die Auszeit der Gasttrainerinnen konnte den 7:7 Ausgleichstreffer nicht verhindern. 5 Minuten vor der Halbzeitpause legte der ESV ein Tor vor, konnte aber die Führung leider nicht mit in die Pause nehmen.
9:9 zur Halbzeit, also wieder alles offen und aufgrund des Spielverlaufs der letzten Viertelstunde der psychische Vorteil eindeutig auf Seiten der Hausherrinnen. Dies war auch Coach Dani bewusst, der sich mit seiner Mannschaft einstimmig darauf einigte, dass man einfach jetzt so weiter macht und dann das Ding nach Hause bringt.
Von Beginn der 2. Halbzeit an schienen die Zahnräder der Flügelräder Abwehr noch besser ineinander zu greifen, nur hatte man im Angriff etwas Pech im Abschluss. So blieb es bis zur 40. Minute weiter ausgeglichen, bevor sich der ESV erstmals mit 3 Toren, zum 16:13 absetzen konnte, was die Gästetrainerinnen zu einer Timeout-Notbremse veranlasste. Diese stabilisierte die HBC-Ladies etwas, trotzdem hielten die Heim-Damen den 3-Tore-Abstand stabil und kompensierten auch die einzige Zeitstrafe des gesamten Spieles, trotz zwischenzeitlicher Manndeckung, ohne große Probleme.
Dann schienen zwei, drei Abstimmungsfehler wieder leichte Hektik in eigenen Reihen aufkommen zu lassen, was Coach Friedrich sofort mit einem Timeout im Keim erstickte. Ein cleverer Schachtzug, den ihm seine Damen auch prompt mit einem 3-Tore-Lauf zum 23:18 dankten. In den noch verbleibenden 2 Minuten ließ man nur noch ein Tor der Gäste zu und beendete das Spiel mit 23:19.
Die beiden Mannschaften boten den Zuschauern ein kurzweiliges, körperbetontes Spiel, dass trotz seiner Härte durchweg fair blieb, auch wenn die ein oder andere selbsternannte „Handballkoryphäe“ auf der Tribüne was anderes zu behaupten wagt.
Für die Räderinnen bleibt es ein verdienter Sieg, in welchem sie nach anfänglicher Schwächephase ihren Rhythmus fanden und dann bis zum Ende eine starke Leistung zeigten. Wieder einmal konnte sich jede Feldspielerin mit mindestens einem Treffer auszeichnen und auch die beiden Torhüterinnen zeigten, wie von Saisonbeginn an, egal wann und wie eingesetzt, eine großartige Leistung.
Die Freude über den Sieg, der nach so einer Partie auch viel süßer schmeckt als so manch anderer, war insbesondere Coach Daniel anzumerken, der es sich nicht nehmen ließ seinen Mädels mitzuteilen, wie stolz er sei. Stolz auf sie alle für ihre Leistung und stolz auf sich, wegen seines Timeouts in Halbzeit 2, dass, in aller Bescheidenheit, die wohl 100%ig zeitlich perfekteste Auszeit war, die er jemals genommen habe!
Nun haben die Damen und ihr „Drill Sergeant“, die sich nach diesem Wochenende hinter den 3 Landesligaabsteigern auf Platz 4 der Tabelle einreihen, Spielfrei bis zum 12.11.2023. Da steht, um 17:00 Uhr, dass nächste Auswärtsspiel gegen die SpV Mögeldorf an. Also kein weiter Weg, weshalb die Damen auf zahlreiche Unterstützung hoffen.
Start-Ziel-Sieg mittels Durchschnittsleistung
Tuspo Nürnberg vs. Damen I 19:26 (10:13)
Samstagnachmittag, den 14.10.2023, fanden sich die ersten Damen des ESV Flügelrad (die ein oder andere mit leichtem ZeitverZUG - die Betonung liegt hier auf Bahn) vor bzw. in der Geschwister-Scholl-Realschule in Nürnberg ein. Die Stimmung war gut und die Marschrichtung für das Spiel gegen die Gastgeberinnen des Tuspo Nürnberg war klar formuliert. Die Abwehr so stabil wie gegen Gunzenhausen gestalten, dafür mehr Konzentration im Torabschluss.
Die Tuspo-Damen kannte man bereits aus der Vorsaison und wusste somit um ihr einlullendes Angriffsspiel, dass sich, je nach Kulanz der Unparteiischen, auch schon mal gefühlt ins Unendliche erstrecken kann. Das diese Art zu spielen zu Erfolgen führt, hatten die Frauen des Nürnberger Turn- und Sportvereins in dieser noch jungen Saison bereits mit ihren Siegen gegen TSV 46 Nbg und dem SC 04 Schwabach unter Beweis gestellt. Zudem waren sie, wie bereits im letzten Bericht erinnert, die einzige Mannschaft, die dem ESV in der Vorsaison einen Fleck auf der sonst weißen Weste beschert hatte. Umso mehr wollten die Räderinnen dem Mitaufsteiger die Punkte aus der Halle entführen.
So startete man motiviert ins Spiel und setzte sich in den ersten 12 Minuten mit 1:5 etwas ab. Während auf der ESV-Bank „Team Alt“ eifrig ihre Mannschaft anfeuerte, sah sich der Heimtrainer, merklich unzufrieden, zu einer Auszeit gezwungen. Diese brachte die Abwehr der Gäste etwas aus dem Tritt und so schloss Tuspo auf 5:6 auf. Bis zur Auszeit von Trainer Friedrich in Minute 26 war es fast ausschließlich die Nr. 17 der Heimmannschaft, der es immer wieder gelangt sich durch die Räder-Abwehr zu mogeln. Trotzdem hielt man die Hausherrinnen immer mit 2 - 3 Toren auf Abstand. Auch die zwei außerplanmäßigen Unterbrechungen aufgrund Softwareabsturz am Kampfgericht änderten daran nichts und so ging man mit einem 10:13 Zwischenstand in die Halbzeit.
Dort thematisierte Coach Dani erstmal die Abwehr. Diese stehe eigentlich gut, nur fehle etwas die Konsequenz im finalen Zumachen. Auch solle man sich, trotz der langatmigen Angriffe der Gegnerinnen nicht zum Spekulieren verleiten lassen, was in Halbzeit 1 zu vermeidbaren Durchbrüchen geführt habe. Auf Nachfrage erläuterte er zudem, wann es sich in seinen Augen um eine richtige sch*** Abwehr handle (man muss ja schließlich auch seine „No-Gos“ kennen).
Im Bereich Angriffsspiel gab es da aus Trainersicht dann doch etwas mehr Gesprächsbedarf. Zwar war die Chancenverwertung, zumindest auf den Außenpositionen, besser als in der letzten Partie, man ließ aber immer noch zu viel liegen. Weiter suchte man entweder zu oft, ohne jede Not, unvorbereitet bzw. überhastet den Abschluss, im Gegenzug wurden dann aber genug riesige Lücken in der gegnerischen Abwehr gekonnt ignoriert. Also, etwas geduldiger spielen und beim Stoßen weniger auf die Gegenspielerin, sondern mehr in die Zwischenräume.
Mit diesem „Masterplan“ im Kopf begann der ESV mit einem überhasteten Angriff (Sorry Coach!!) die zweite Spielhälfte, bevor mit einem Doppelschlag der Abstand zu den Gastgeberinnen auf 10:15 erhöht wurde. Die Abwehr war jetzt, wie gewünscht, etwas konsequenter beim Zugriff, aber dem Angriff fehlte immer noch die nötige Geduld. So verringerte sich der Abstand zu den Heim-Damen auf 3 Tore, wurde danach wieder auf 4 ausgebaut und schmolz wieder auf 2 Tore zusammen. In der 42., der 45. und der 47. Minute erlaubte man den Tuspo-Frauen sogar den Anschlusstreffer bevor man sich durch zwei Treffer über den Kreis wieder distanzierte. In den letzten 5 Minuten machten die Räderinnen dann mit einem 5-Tore-Lauf den Sack endgültig zu und gewannen das Spiel mit 19:26.
Auch wenn oder gerade, weil man von Anfang bis Ende eigentlich die bessere Mannschaft war, zeigten die Eisenbahnerinnen eine eher durchwachsene Leistung mit der weder Spieler noch Trainer so wirklich zufrieden waren. Zwar ist das Endergebnis in dieser Höhe versöhnlich, doch hätte man den sprichwörtlichen Sack schon in den ersten 30 Minuten zu machen und so das Spiel mit mehr Abgebrühtheit deutlicher nach Hause bringen können.
Nächsten Sonntag heißt es dann zum ersten Mal in dieser Saison: „Herzlich Willkommen im Eisenbahndepot!“ Die Damen I empfängt die Bayernligareserve des HBC Nürnberg, um 16.00 Uhr in eigener Halle.
Defensive sichert den Sieg
TV Gunzenhausen vs. Damen I 21:23 (11:13)
Am 07.10.2023 reisten die ESV-Damen zum 2. Saisonspiel nach Gunzenhausen, zu einer der beiden Mannschaften, gegen die man sich letzte Saison schon in der Play-Off-Runde bewiesen hat. Für die Gunzenhauser Frauen ist es das erste Mal, dass sie in der BOL antreten, während die Räderinnen Jahrelange BOL-Erfahrung vorweisen können. Trotzdem kein Grund, die überwiegend junge Truppe des TVG, in welcher es auch einige personelle Veränderungen gegeben haben soll, zu unterschätzen.
Mit einer, von Beginn an, konzentrierten Abwehr und einer hellwachen Nadine im Tor starteten die Damen in die Partie und konnten sich durch einige Ballgewinne und einem gehaltenen Strafwurf auf 1:4 in der 7. Minute leicht absetzen.
Schon hier wäre es möglich gewesen, den Vorsprung weiter auszubauen, wenn man nicht bereits zwei bis drei klare Torchancen vergeben hätte. So pirschten sich die Hausherrinnen bis Minute 13 wieder auf 5:6 heran.
Kurz darauf wurden diejenigen, die an diesem Samstag den Weg in die Halle gefunden hatten, Zeuge davon, was die Hauptachillesferse der Gastgeberinnen ist…nämlich das Temperament! Dieses sitzt bei den Gunzenhauser Damen in personifizierter Form auf der Bank. Der Heimtrainer, welcher sich schon frühzeitig lautstark beschwerte, wurde bereits nach einer Viertelstunde Spielzeit mit einer Verwarnung bedacht. Da ihn diese jedoch nicht zu beeindrucken schien, sahen sich die Unparteiischen dazu gezwungen umgehend eine Zeitstrafe anzuschließen. Dies nutzten die Räderinnen aus und setzten sich auf 5:10 abermals leicht in Front.
Leider riss die schlechte Chancenverwertung nicht ab und auch die Ballverluste, die man sich immer wieder erlaubte sorgten dafür, dass man sich nicht weiter distanzieren konnte. Somit erlaubte man der Ein-Frau-Armee auf Seiten der Hausherrinnen und ihrer Konterspezialistin, ihre Mannschaft weiter auf Schlagdistanz zu halten.
Beim Halbzeitstand von 11:13 zog man sich zum Resümee der ersten 30 Minuten zurück.
Hier wurde den Mädels von ihrem Trainer, der hinsichtlich Abwehr und Torhüterleistung eigentlich nichts zu bemängeln hatte, angeraten, im Angriff mehr Ruhe und Geduld walten zu lassen. Man müsse nämlich nicht immer gleich geschwindigkeitstechnisch mit der Tür ins Haus fallen und denn schnellen Abschluss erzwingen.
Halbzeit zwei startete mit je einem Tor auf beiden Seiten, dann zog mal wieder der Heimtrainer alle Aufmerksamkeit auf sich, der sich die restliche erste Halbzeit etwas zurückgenommen hatte. Sein erneuter Wutausbruch wurde vom Schiedsrichtergespann mit der roten Karte quittiert. Da ihn diese aber nicht zur Raison brachte, sondern er sich dadurch noch mehr aufregte setzte es eine weitere Zeitstrafe hinterher, wodurch 3 der insgesamt 6 Zeitstrafen der Gunnerinnen auf sein Konto gingen.
Die „HB-Männchen-hafte Unterbrechung“ (die älteren Leser werden sich noch erinnern) schien die ESVlerinnen etwas mehr aus dem Konzept gebracht zu haben, als die Gastgeberinnen (wahrscheinlich sind die das schon gewohnt), denn zwei kleine Unachtsamkeiten reichten aus und der TVG glich beim 14:14 aus.
Nun wurde es ein Kraftakt, denn die Hausherrinnen witterten ihre Chance und wurden dadurch in Angriff und Abwehr deutlich verbissener. Glücklicherweise spornte dies die Eisenbahnerinnen erst recht an, die sich mit einem 3-Tore-Befreiungsschlag beim 15:18 wieder etwas Luft verschafften.
Bis zum Schluss ließ man die TVG-Damen nicht mehr näher als zwei Tore herankommen und beendete das Spiel mit 21:23.
Ein verdienter, wenn auch hart erarbeiteter Sieg, welchen sich die Mädels um Trainer Friedrich in erster Linie durch eine solide Defensivarbeit im Zusammenspiel mit einer starken Torhüterleistung sichern konnten, die sie konsequent über die gesamte Spielzeit auf die Platte brachten.
Bis nächsten Samstag wird nun noch etwas die Visiereinstellung korrigiert, denn da geht es zum anderen Mitaufsteiger Tuspo Nürnberg, der letztes Jahr als einzige Mannschaft einen Punkt gegen die Räderinnen holen konnte und aktuell nach bisher 3 Spielen zwei Siege und eine Niederlage auf dem Konto stehen hat.
Anpfiff ist um 16:45 Uhr in der Geschwister-Scholl-Realschule. Die Mannschaft freut sich natürlich wie immer über jeden unterstützenden Fan.
Punkte zu Saisonbeginn knapp verpasst
SC 04 Schwabach vs. Damen I 32:29 (16:15)
Am 23.09.2023 startete für die Damen I des ESV Flügelrad die neue Saison 2023/24 in der Bezirksoberliga.
Nach einem kurzen Intermezzo in der Bezirksliga, in welcher man sich ungeschlagen auf das Meisterpodest der Liga schwang und somit das Saisonziel, den direkten Wiederaufstieg, erreichte, begaben sich die Räderinnen in die verdiente Sommerpause.
Wie die meisten bestimmt schon wissen, heißt dies bei den Damen: Ab in den Sand zum Beachhandball!! Und so wurde fleißig gedreht, geflogen und nebenbei an Kraft und Kondition gearbeitet, bis nach dem eigenen Turnier (Anfang Juli) wieder in die Hallenvorbereitung gestartet werden sollte.
Im Großen und Ganzen gab es innerhalb der Mannschaft kaum personelle Veränderungen. Wie nach dem letzten Spiel der Vorsaison bereits bekannt, verabschiedete sich Alice aufgrund ihrer Knieprobleme. Kurz darauf vermeldete auch Daniela, dass sie nach ihrer langen Krankheitsphase erst einmal in der 2. Mannschaft auflaufen möchte, aber jederzeit aushelfe, wenn Not an der Frau sei.
Einen nicht unübersehbaren Wechsel gab es dann allerdings doch – und zwar auf der Trainerposition.
Für die Damen unerwartet verkündete DER Friedrich samt seiner Mütze seinen Rückzug aus dem Traineramt, was ihm, wie er danach noch oft betonte, nicht leichtgefallen war.
Mit seiner Nachfolge, um die er bis zum Vorbereitungsstart ein großes Geheimnis machte und die er selbst als „Upgrade“ bezeichnete, übergab er seine Damen in die vertrauensvollen Hände seines Sohnes, Daniel Friedrich.
Ein Generationenwechsel also, welcher die Damen sehr freute, da Daniel bei einigen auf der Nachfolgerliste als Wunschkandidat ganz oben stand.
Dani (oder Friedrich II.) hatte die letzten Jahre die bisherige Entwicklung der Mannschaft von der Tribüne aus mitverfolgt und sich schon klare Ziele gesetzt, wohin die weitere Reise gehen soll und welche Stellschrauben dafür noch angezogen werden müssen.
So standen neben Kraft- und Konditionstraining auch viel Technik auf dem Programm. Neues wurde ausprobiert und einstudiert sowie Vorhandenes vertieft und verbessert.
Wie gut sich die Damen auf die neue Saison in der BOL, in welcher sich in einigen Mannschaften das Trainer- und Personalkarussell ebenfalls gedreht hatte, vorbereitet haben, wollten die Damen natürlich gleich am Besten im ersten Spiel gegen die Frauen des SC 04 Schwabach zeigen.
Mit den Schwabacherinnen stand den Räderinnen eine der insgesamt drei abgestiegenen Landesligateams gegenüber. Somit also nix zu verlieren für die Damen des ESV, die sich Samstagnachmittag in der Schwabacher Heimhalle einfanden.
Und so startete man voller Eifer in die Partie und konnte sich bis zur 6. Minute trotz eines vergebenen Strafwurfs auf 1:4 minimal absetzten. Die Nervosität der Mannschaften merkte man auf beiden Seiten mehr in der Abwehr, als im Angriff, wobei sich bei den SC-Frauen deutlich abzeichnete, dass eher das Konterspiel und die Schnelle-Mitte, als der Positionsangriff ihr Steckenpferd sind. So schafften es die Hausherrinnen immer wieder auszugleichen, während die ESVlerinnen 1-2 Tore vorlegten und dass, obwohl die Unparteiischen die Gäste schon in der 1. Hälfte mit insgesamt 3 Zeitstrafen bedachten.
Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang es den Schwabacherinnen vorzulegen und man begab sich bei einem Stand von 16:15 in die Pause.
Soweit nicht schlecht, nur wäre in dieser spielerisch ausgeglichenen Partie bis dato schon mehr drin gewesen, wenn man das schlechte Rückzugsverhalten der Gastgeberinnen ausgenutzt und selbst mehr aus seiner 1. und 2.-Welle heraus agiert hätte. Trotzdem bewies man in den ersten 30 Minuten, dass man nicht nur mit dem Landesligaabsteiger mithalten kann, sondern ihm ebenbürtig ist.
Nun wären die Räderinnen nicht die Räderinnen, wenn sie sich nicht selbst sabotieren könnten… denn anders ist die erste Viertelstunde der 2. Halbzeit nicht zu erklären.
Ob es nun die Manndeckung (ansonsten ein freudiges Ereignis für die Damen, weil mehr Platz!!!) war oder die Tatsache, dass bei den Unparteiischen die Progressivstrafen in Richtung der Gäste deutlich lockerer saßen, aus irgendeinem Grund stellten sie ihr Abwehrverhalten drastisch ein und luden zudem die Heimmannschaft mit Pass- und Abschlussfehlern zum Kontern ein. Resultat war ein ernüchterndes 23:18 auf der Anzeigentafel, als Trainer Friedrich die Auszeit-Notbremse zog.
Diese wirkte, wenn auch verspätet, denn erst ließ man (wieder mal in Unterzahl) noch 3 Treffer der Gastgeberinnen zu, bevor man bei 26:18 endlich zum Gegenangriff loslegte. Tor um Tor kämpfte man sich wieder heran und zeigte somit, dass die ersten 30 Minuten kein Zufall gewesen waren, sondern dass man tatsächlich mit dem Gegner auf Augenhöhe ist.
Und so stand es 3 ½ Minuten vor Schluss 30:28 und alles war wieder drin. Leider vereitelten zwei unvollständige Konterpässe und eine etwas, sagen wir mal „fragwürdige“ letzte 2 Minuten Strafe (die 7. an diesem Tag) die Chance auf den verdienten Ausgleich, aber sei es drum.
Mit dem 32:29 Endstand können die Damen insoweit zufrieden sein, dass sie ihre Schwächephase mit Kampfgeist und Zusammenhalt überstanden und sich nicht aufgegeben haben. Ärgerlich ist, dass ohne diese Schwächephase auch ein Sieg drin gewesen wäre.
Trotzdem ist mit diesem Spiel, in welchem beide Torhüterinnen eine starke Leistung brachten und jede Feldspielerin mind. 1 Tor verbuchen konnte, ein kleines Zeichen gesetzt und macht Lust auf mehr.
Als nächstes geht es am 07.10.2023, 17:30 Uhr, zum Mitaufsteiger nach Gunzenhausen.
Wollen mal sehen, was sich über die Sommerpause bei denen getan hat…