Der Rumpftrupp gegen die Oberliga
Damen I vs.HG Zirndorf II 30:39 (12:18)
Das der Saisonauftakt für die Damen I des ESV Flügelrad kein leichter werden würde, stand schon im Laufe der Vorbereitung fest, zumindest wenn man diese als solche bezeichnen will. Viel war nicht möglich für Coach Dani, der im Schnitt nie mehr als eine Handvoll Spielerinnen im Training hatte. Denn was nützt alle Vorplanung, wenn die Prioritäten einiger Spielerinnen überall liegen, nur leider nicht bei ihrer Mannschaft. So mussten immer wieder Trainingsspiele aufgrund Personalmangels kurzfristig abgesagt oder Testspielanfragen von vornherein abgelehnt werden. Dies war auch deshalb bitter, da man so den neu hinzugewonnenen Spielerinnen die Möglichkeit raubte, sich spielerisch in die Mannschaft einzufügen.
Mit diesem Phänomen hat allerdings nicht nur der ESV zu kämpfen, auch andere Vereine berichten von diesem Negativtrend der sich in den letzten Jahren immer mehr einschleicht, so dass man schon von einer Art Epidemie sprechen kann. Vielleicht vergessen viele einfach, dass in einem Mannschaftssport die Worte „Wir“ und „Zusammen“ eine wesentliche Rolle spielen und übersehen, dass sich ihr Verhalten auf ihre Mitspielerinnen und die Trainer, die abgesehen von Training und Spiel viel Zeit in Planung und Organisation stecken, auswirken und Spuren hinterlassen. Zu einem Mannschaftssport gehört eben auch Verantwortung und Respekt. Aber dies soll ja ein Spielbericht werden und kein Referat über Mannschaftssport und was er bedeutet. Von daher belassen wir es bei diesem „kleinen Denkanstoß“ als Einführung und widmen uns wieder dem 1. Saisonspiel der ESV-Damen.
Nun gut, hier hatte man niemand geringeren, als den letztjährigen Klassenprimus HG Zirndorf II vor der Brust, der mit zwölf Spielerinnen antrat, von denen die Hälfte eigentlich der 1. Mannschaft angehört. Dies war allerdings schon zu erwarten gewesen, nachdem die HG darum gebeten hatte, den Anpfiff etwas nach hinten zu legen, um nicht zeitgleich mit beiden Mannschaften zu spielen. Womit man allerdings weniger gerechnet hatte, waren die kurzfristigen Absagen in den eigenen Reihen, weshalb man 2 Stunden vor Anpfiff plötzlich mehr als dünn besetzt und ohne Kreisläufer dastand. Glücklicherweise ist auf die Mädels der Damen II verlass und so schaufelten sich die zwei Jennys trotz aller Kurzfristigkeit die Zeit freium zu unterstützen. Vielen Dank noch einmal dafür!
Die Mädels und Coach Dani gingen in dieses Spiel mit dem Ziel sich zu finden, auszuloten in welcher Konstellation man wie gut funktioniert und natürlich um festzustellen, wo sich welche Baustellen befinden, an denen man im Laufe der Hinrunde noch arbeiten müsse. Außerdem ganz wichtig, sich über das freuen, was funktioniert. Und man muss sagen, es hat viel funktioniert! Die Abwehr stand gut und auch im Angriff fand man immer wieder Abschlussmöglichkeiten, wenn der Ball auch das ein oder andere Mal neben das Tor ging. Zwar kam es zu Abstimmungsfehlern, meist in der Offensive, aber damit hatte man ja gerechnet und ließ sich davon also nicht entmutigen. Nervosität gehört auch dazu und hielt sich dem Anschein nach die ersten zwanzig Minuten in Grenzen, gewann dann allerdings mit dem ersten Unterzahlspiel der Räderinnen doch etwas die Oberhand. Aus einem 6:8 wurde so ein 7:12 knapp 8 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit.
Auch diese Saison fällt im Spiel der Zirndorferinnen auf, dass ihre Stärke nicht unbedingt im Aufbauspiel oder gar in der Defensive liegen, sondern hauptsächlich im Umschaltspiel nach vorne, also im Kontern. Genau dazu luden die Hausherrinnen nun mit leichten Ballverlusten, sei es durch Passfehler oder Fehlwürfen ein. Dies soll kein Vorwurf sein, denn schließlich war allen klar, dass solche technischen Fehler passieren können und werden. Im Gegenteil möchte hier erwähnt sein, dass die Mädels trotzdem nicht den Kopf in den Sand steckten und sich im Rückzugsverhalten die Hacken wund liefen, um ihre Torhüterin nicht alleine im Regen stehen zu lassen. Natürlich ärgerte der 12:18 Halbzeitstand die ESVlerinnen schon etwas, denn zu ihrer Freude lief eben doch schon vieles Rund und man stand im direkten Angriff-Abwehr-Duell den Gästen eigentlich in nichts nach. Und auch die Zirndorferinnen machten genug einfache Fehler. Der Hauptunterschied lag einfach nur darin, dass diese die Fehler ihrer Gegnerinnen konsequent bestraften.
Die zweite Spielhälfte zeichnete im Prinzip ein ähnliches Bild wie die ersten 30 Minuten. Zudem machte sich die Laufintensität der Partie bei den Hausherrinnen nach und nach bemerkbar. Trotzdem schonte sich keine und bis zum Abpfiff gab man als Mannschaft alles. Am Ende stand ein 30:39 und die Erkenntnis, dass man trotz verkorkster Vorbereitung Vieles hat, auf dem sich aufbauen lässt.
Die beiden neuen Mannschaftsküken Jana und Gresa haben ihre Feuertaufe definitiv bestanden und auch die beiden Mädels aus der 2. Mannschaft haben sich prima eingefügt und eine gute Leistung gezeigt.
Nächsten Sonntag steht, um 16:10 Uhr, das nächste Heimspiel an. Zu Gast ist die SpV Mögeldorf. Schau’ma einfach mal was wird…wir freuen uns!